CRS medical als Konsortialführer des Förderprojekts HERMIQS

Durch das Zusammenspiel von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz: Unterstützung der medizinischen Risikoeinschätzung und Diagnostik im Bereich Notfallmedizin möglich

CRS medical GmbH gewinnt zusammen mit der Forschungsgruppe KardioIQ ein weiteres innovatives Forschungsprojekt. Das Ziel des Projektes HERMIQS (Heart Emergency Rescue Management IQ System) ist die zukünftige Unterstützung der medizinischen Risikoeinschätzung und Diagnostik im Bereich Notfallmedizin. Einsatzkräfte im Rettungsdienst sowie NotärztInnen sollen zukünftig bei ihrer Entscheidungsfindung über ein intuitives Rückmeldesystem unterstützt werden, wenn beispielsweise die Wahl, der am besten geeigneten Zielklinik getroffen werden muss. Dabei wird die bereits etablierte Plattform MedGate um ein auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierendes Modul für eine schnelle algorithmische Auswertung von EKG-Aufnahmen erweitert. Das Projekt wird vom hessischen Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung im Rahmen des Förderprogramms "Distr@l" gefördert.

Am Projekt ist als Konsortialführer CRS medical GmbH, Hersteller und Dienstleister für Medizingeräte und Medizinprodukte sowiedie interdisziplinären hochschulübergreifenden Forschungsgruppe KardioIQ beteiligt. Sie setzt sich aus den Arbeitsgruppen AG Cognitive Information Systems (CIS) des Wirtschaftsinformatikers Prof. Dr. rer. nat. Michael Guckert von der THM Mittelhessen (THM) und der Arbeitsgruppe Biomarkerforschung des Kardiologen Prof. Dr. med. Till Keller von der Justus-Liebig-Universität (JLU) zusammen.

Das spezifische Knowhow der Projektbeteiligten wird im Projekt HERMIQS vereint.

CRS medical erbringt seit 2004 Dienstleistungen im Auftrag großer Medizintechnikunternehmen und bietet eigene Software- und Hardware Produkte an. Mithilfe der CRS eigenen Telemetrie-Softwarelösungen MedGate werden Patientendaten zeitnah an Krankenhäuser und Fachärzte übermittelt und ohne großen Zeitversatz verfügbar gemacht. Die Arbeitsgemeinschaft CIS betreibt angewandte Forschung und Entwicklung zur künstlichen Intelligenz bzw. maschinellem Lernen und IT-Security. Die informatischen Ansätze und Modellierungen finden unter anderem Anwendungen in der Medizin (eHealth) und Biologie (Bioinformatik). Die Arbeitsgemeinschaft Biomarkerforschung unter Leitung von Prof. Dr. med. Till Keller forscht insbesondere in den Bereichen „Einsatz von Biomarkern in Algorithmen zur Risikostratifizierung und Diagnose“ sowie „Künstliche Intelligenz (KI) / Maschinelles Lernen (ML) zur Interpretation von Biomarker-Signalen als Teil klinischer Algorithmen“.

Rettungskräfte sollen während Einsätzen zukünftig durch HERMIQS bei ihren Entscheidungsfindungen unterstützt werden

Digitalisierung und das damit verbundene Potential der Prozessoptimierung stellt insbesondere in der Notfallmedizin, einem Bereich, in dem schnelle Entscheidungen lebenswichtig sein können, eine wünschenswerte Entwicklung dar. Im Projekt HERMIQS wird die bereits etablierte Plattform MedGate der CRS medical mit Hilfe KI erweitert, um eine automatische Erkennung von akuten, im Notfalleinsatz relevanten, Pathologien zu ermöglichen. Auf der Plattform MedGate werden beispielsweise Patientendaten nach einem EKG im Rettungseinsatz gespeichert, die direkt vom Krankenhaus abgerufen werden können. Dadurch besteht die Möglichkeit, bereits im Vorfeld individuelle Therapien für PatientInnen abzuleiten und vorzubereiten. Im Projekt HERMIQS wird diese Plattform um einen automatisierten KI-basierten Analysealgorithmus für EKGs erweitert, wodurch zukünftig auch die Einsatzkräfte im Rettungsdienst sowie NotärztInnen bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützt werden können, wenn es beispielsweise um die Auswahl, der am besten geeigneten Zielklinik geht. Durch die Weiterleitung der Patientendaten in die Zielklinik kann wertvolle Zeit gewonnen werden. Die aufnehmende Klinik kann somit schon eine auf diesen Patienten individualisierte Therapie vorbereiten. Die Methoden der KI sind nachgewiesenermaßen in der Lage, die Präzision von menschlichen Experten bei spezifischen Aufgaben, z. B. bei der Analyse und Interpretation von medizinischem Bildmaterial oder Datenreihen zu erreichen und vielfach sogar zu übertreffen. Durch die Einbindung von KI-Modellen in hochperformante Systemkomponenten kann somit ein Dialog zwischen allen Akteuren eines typischen Notfallszenarios in annähernder Echtzeit ermöglicht werden.

Das Projekt ist insgesamt mit einer Laufzeit von drei Jahren angesetzt und wird vom Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung im Rahmen des Förderprogrammes „Distr@l“ nach der Förderlinie 2A mit einer Fördersumme in Höhe von 481.045,00 EUR aus Mitteln des Landes Hessen gefördert.